„Macht die Schranke hoch“
Dankesfeier zum Tag der Deutschen Einheit 2024 auf dem Lüdenscheider Rathausplatz.
Die diesjährige Dankesfeier zum 3. Oktober glänzte nicht nur mit beeindruckenden Beiträgen, sondern zudem mit bestem Wetter. Diesmal waren alle Gebete Richtung Himmel für eine trockene, sonnige Veranstaltung erhört worden. In den letzten Jahren war das Wetter eine stetige Zitterpartie. Meistens schüttete es „wie aus Eimern“. Einmal musste die Veranstaltung wegen einer Sturmwarnung sogar ganz abgesagt werden. Der trockene Oktobertag zahlte sich aus. Viele Menschen fanden sich auf Lüdenscheids Rathausplatz ein, um unter der Leitung von Irmtraut Huneke (1. Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid / Gemeinsame Wege), Thomas Tetzlaff (2. Vorsitzender der Evangelischen Allianz Lüdenscheid) und Volker Hagedorn (FeG Börsenstraße / Gemeinsame Wege) diesen denkwürdigen Tag gebührend zu feiern.
Die Gruppe hatte mehrere Zeitzeugen eingeladen, dazu den Bürgermeister der Stadt Lüdenscheid, Sebastian Wagemeyer, sowie den Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg, Dr. Christof Grote. Die Veranstaltung wurde tatkräftig durch die Worship-Musik der Band96 unterstützt, die es verstand, die Anwesenden zum begeisterten Mitsingen und Tanzen zu motivieren.
Nach einigen einleitenden Worten durch Irmtraut Huneke wurde als Einstieg in die Dankesfeier Jens Brettschneider (Gemeinschaft Lobetal Lüdenscheid) mit seinem Schofar auf die Bühne gebeten. Zufällig fiel „Rosh Hashana 5785“ nämlich in diesem Jahr genau auf den 3. Oktober. Bei „Rosh Hashana“ handelt es sich um das jüdische Neujahrsfest, das an diesem Tag weltweit gefeiert wird. Zu diesem Anlass wird traditionell zur Begrüßung des neuen Jahres das Schofar geblasen, ein Widderhorn, das laute durchdringende Töne erzeugt und im „Alten Testament“ bereits mehrfach erwähnt wird.
Danach richtete der Bürgermeister ein Grußwort an die Anwesenden. Er ging dabei besonders auf die friedliche Revolution ein, die 1989 letztendlich zum Mauerfall führte. Sebastian Wagemeyer wurde nicht müde, zu betonen, wie wichtig Gewaltverzicht sei. Als aktuelles Beispiel nannte er die Messerstecherei auf dem Solinger Stadtfest. Sein Credo: „Gerade jetzt sind wir gefordert „nein“ zu sagen zu jeder Form von Gewalt und Spaltung. Wir müssen den Dialog auch mit den Unzufriedenen führen. Zusammenrücken und auf friedliche Lösungen von Differenzen bestehen. Wir haben schon viel komplexere Probleme gemeinsam bewältigt. Man denke nur an den Fall der Mauer. Deutschland war geteilt und wurde wiedervereinigt. Ein Wunder, das auch dadurch geschehen konnte, dass sich der damalige Widerstand zur Gewaltfreiheit verpflichtet hatte. Lasst uns daran ein Beispiel nehmen und uns gegenseitig mit Respekt und Würde begegnen.“
Nach dem Grußwort bat Irmtraut Huneke den ersten Zeitzeugen auf die Bühne. Pfarrer Michael Tetzner erzählte von seiner Zeit in der DDR als Christ. Von Verfolgung und dass er als bekennender Christ nicht studieren durfte. Dass er dazu berufen wurde, mit Hilfe der Evangelischen Kirche auf Umwegen Pfarrer zu werden. Berührend seine Schilderung des 9. Novembers 1989, als er inmitten der Menge stand, die rief „Macht die Schranke hoch“. Er beschrieb, wie es war, das erste Mal den Boden der BRD zu betreten. Dass eigentlich niemand so richtig glauben konnte, dass das alles wirklich passierte. Wie er sich fühlte, frei zu sein und seinen Glauben uneingeschränkt leben zu können. Heute ist Michael Tetzner Pfarrer in Dresden und hat eine Tochter, die in Lüdenscheid lebt und ihren Beruf selbst wählen durfte. Ohne Einschränkungen durch eine autoritäre Staatsdoktrin. Für ihn immer noch ein Wunder Gottes, das niemand jemals vergessen dürfe.
Pfarrer Michael Tetzner folgte Superintendent Dr. Christof Grote auf die Bühne, um einen geistlichen Impuls an die Anwesenden weiterzugeben. Dr. Grote zog passend zum Tag, Parallelen zwischen dem Mauerfall und dem Auszug aus Ägypten durch das jüdische Volk: „In der Bibel steht etwas von dem, was für unser Land grundlegend ist. Sozusagen die Voraussetzung für alles andere. Dass nämlich die Würde des Menschen unantastbar ist. Deshalb unantastbar, weil sie uns von Gott zugeschrieben wird. Gleich am Anfang der Geschichte Gottes mit uns Menschen, erfahren wir von einer Begebenheit, die uns heute, am 3. Oktober hier in Deutschland mit den Menschen damals verbindet. Es handelt sich um eine Geschichte von Widerstand und Aufbruch. Eine Geschichte von Freiheit und Wundern. Die Menschen Israels lebten als Sklaven in Ägypten, unterdrückt und ausgebeutet. Ohne Rechte, ohne Zukunft. Doch sie waren mutig genug, den Exodus weg aus der Sklaverei zu wagen.
Dies geschah unter der Leitung von Mose, der von Gott den Auftrag dazu bekommen hatte. Israel ging im Vertrauen auf Gott und ließ Unterdrückung und Hoffnungslosigkeit hinter sich zurück. Kein einfacher Weg. Es gab immer wieder Rückschläge, immer wieder Zweifel, ob nicht früher in Ägypten doch alles viel besser gewesen sei als dieser Aufbruch ins Ungewisse. Sie gaben jedoch nicht auf, sondern setzten ihr Vertrauen allein auf Gott. Jetzt kommen wir heute nicht aus der Sklaverei Ägyptens. Wir leben nicht in Israel und auch das Vertrauen und das Hoffen auf Gott spielt heute leider eine viel geringere Rolle für die allermeisten Menschen als damals. Obwohl wir dieses Vertrauen dringend bräuchten. Eines verbindet uns jedoch mit dieser alten Geschichte bis zum heutigen Tage. Der Mut zum Aufbruch. Den Aufbruch in die Freiheit gingen die Menschen damals in der DDR ebenso, wie Israel aus Ägypten auszog. Friedlich und hoffnungsvoll. Auch 1989 ein Wagnis und immer wieder gezeichnet von Rückschlägen. Doch was für ein gelungenes Wagnis, diesen mutigen Schritt zu tun und daran festzuhalten. Der Bürgermeister hat genau davon gerade noch erzählt und Pfarrer Tetzner gab uns ebenfalls ein lebendiges Zeugnis davon, was es bedeutete, dass 1989 in Deutschland die Mauer fiel.
Ob nun in Israel oder Berlin, das Grundthema bleibt das gleiche: Die Befreiung aus Unterdrückung und Sklaverei. In eine Freiheit hinein, in der die Würde des Menschen unantastbar ist. Von dieser Freiheit bin ich fest überzeugt. Ebenso, dass Gott selbst uns diese Freiheit 1989 geschenkt hat, so wie er sie vor 4000 Jahren Israel schenkte.“
Johannes Seidel (Ev. Kreuzkirchengemeinde Lüdenscheid) war der jüngste der Zeitzeugen, der nach Dr. Grote die Bühne betrat. Er lebte damals als Kind in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz). Und beschrieb, dass seine Eltern Angst hatten, als klar wurde, dass viele ihrer Freunde an den Demonstrationen teilnahmen. Er selbst konnte sich die Aufregung, die er um sich herum wahrnahm, nur teilweise erklären. Erinnert sich jedoch auch heute noch an die Bilder im Fernsehen vom Mauerfall und das ungläubige Staunen seiner Eltern, die wie gebannt auf den Bildschirm starrten. Johannes Seidel erzählte von der großen Veränderung, die nach dem Mauerfall für die ehemalige DDR begann. An die Freiheit und das Durchatmen seiner eigenen Familie. Ganz besonders beeindruckte ihn, dass er nur ein Jahr später zusammen mit Familie, Nachbarn und Freunden bei der Fußballweltmeisterschaft die Daumen für das Team eines geeinten Deutschlands drückte. Auch für Johannes Seidel ein einmaliges durch Gott gewirktes Wunder.
Die Veranstaltung schloss mit einem Gebet von Irmtraut Huneke, dem gemeinsamen „Vater unser“, proklamiert von Pfarrer Michael Tetzner und dem abschließenden Segen durch den Superintendenten.
Die Feier zum 3. Oktober auf dem Rathausplatz war stimmig, gut besucht und getragen durch die mitreißende Musik der Band96. Die wohl schönste Veranstaltung, seitdem das jährliche Gedenken an die Wiedervereinigung Deutschlands vor dem Rathaus der Stadt gefeiert wird. Es stimmte alles. Musik, Publikum, Redner, Botschaft und Atmosphäre. Man rief in glaubwürdiger Einheit dazu auf, den Mauerfall nicht zu vergessen, sich dessen zu besinnen, wie es war, ein getrenntes Volk zu sein und dankbar die Freiheit zu feiern, in der das deutsche Volk heute geeint leben darf.
Die Dankesfeier ist mittlerweile eine jährlich wiederkehrende „Institution“, organisiert von Allianz und der überkonfessionellen Gemeinschaft „Gemeinsame Wege“. Mit dem Ziel, die Erinnerung wach zu halten und an das zu erinnern, was 1989 passierte. Und dem erklärten Wunsch, niemals zu vergessen, dass die damals gewonnene Freiheit nicht selbstverständlich ist, sondern bewahrt werden will. Dies ist besonders Irmtraut Huneke ein zentrales Anliegen. „Mir ist es wichtig, dass auch die jüngere Generation daran erinnert wird, dass wir einst ein geteiltes Volk waren, das sehr unter dieser Teilung gelitten hat. Liebe, Respekt und Glauben, sind die Grundlagen dafür, dass so etwas nie wieder auf deutschem Boden möglich ist. Auch für das kommende Jahr 2025 ist bereits eine Dankesfeier geplant, um Gott für dieses einzigartige Wunder zu danken. Ich freue mich darauf, Sie dann alle wiederzusehen und gemeinsam mit uns zu feiern!“
Autorin Iris Kannenberg für UK (Unsere Kirche) Westfalen.
„Meine Abschiebung wurde
mit Schweröl bezahlt“
Dankesfeier zum Tag der Deutschen Einheit in Lüdenscheid.
Am 3. Oktober 2022 lud die Evangelische Allianz Lüdenscheid unter dem Vorsitz von Irmtraut Huneke - gemeinsam mit der ökumenischen Initiative „Gemeinsame Wege“ - bereits zum zweiten Mal zu einer „Dankesfeier zum Tag der Deutschen Einheit“ auf den Lüdenscheider Rathausplatz ein. An diesem Tag mit dabei: Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Björn Weiß, die beiden Zeitzeugen Pfarrer i.R. Dieter Rieß und Johannes Köstlin, Kirchenmusiker der katholischen
St. Josef und Medardus Gemeinde sowie Pastor Hans Ferkinghoff (Katholische Gemeinde Maria Königin) und der stellvertretende Superintendent des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg, Martin Pogorzelski.
Die musikalische Gestaltung der Dankesfeier übernahm auch in diesem Jahr die Band96. Nachdem Irmtraut Huneke die Feier bei bestem Wetter eröffnet hatte, sang man gemeinsam mit dem zahlreich anwesenden Publikum ein Lied zum Lob Gottes. Die Allianz-Vorsitzende bat dann Björn Weiß für ein Grußwort der Stadt auf die Bühne. Der stellvertretende Bürgermeister sprach großes Lob an die Veranstalter für ihren Einsatz aus und äußerte gleichzeitig sein Bedauern darüber, dass Lüdenscheid selbst, an diesem Tag nicht mehr präsent sei. Die vielen Probleme der Stadt seit 2020 erschöpften das städtische Potenzial. Er sei daher einfach dankbar für diese großartige überkonfessionelle Initiative und wünsche sich auch im kommenden Jahr solch eine Dankesfeier direkt vor dem Rathaus. Pastor Hans Ferkinghoff sprach in seinem geistlichen Impuls über Hoffnung und Glaube und die Verantwortung gegenüber Gottes Schöpfung. Nach ihm betrat der erste Zeitzeuge die Bühne. Pfarrer i.R. Dieter Rieß erzählte berührend über sein „geteilt sein“ zwischen Ost und West. Eine außergewöhnliche Lebensgeschichte. Neun Jahre lang wanderte er – aufgrund einer ungewöhnlichen Abmachung zwischen DDR und BRD – von der einen Seite zur anderen. Als Schüler in einem Internat im Westen, verbrachte er die Schulferien bei seiner Familie im Osten. Solange, bis er sich endgültig für die eine oder andere Seite entscheiden musste. Er wählte den Westen und hat es nie bereut. Nicht viel später fand er in England zum Glauben an Jesus Christus. Die Wiedervereinigung ist für ihn ein mächtiges Gottesgeschenk, hat er doch am eigenen Leib erfahren, wie zerrissen und zerbrochen das Land 28 Jahre lang tatsächlich war. Deutsche standen Deutschen gegenüber. Nicht nur ideologisch, sondern auch mit Waffen. Heute, nach drei Jahrzehnten Wiedervereinigung kaum noch vorstellbar.
Der zweite Zeitzeuge Johannes Köstlin, dessen Vater evangelischer Pfarrer in Halle a.d. Saale war, hatte mit diesem Hintergrund von Beginn seines Lebens an „schlechte Karten“in der ehemaligen DDR. Schikanen gehörten zum Alltag, doch er beugte sich nicht. Nach dem Besuch eines kirchlichen Gymnasiums studierte er „trotz alledem“ Kirchenmusik. 1988 hielt er es jedoch nicht mehr aus und wagte einen Fluchtversuch, bei dem er prompt geschnappt wurde. Acht Monate Gefängnis und die Abschiebung in den Westen waren die Folge. Johannes Köstlin, der heute als Kirchenmusiker, Dirigent und Chor-leiter in Lüdenscheid lebt und arbeitet, erzählte: „Meine Abschiebung wurde mit Schweröl bezahlt. Das war damals die Währung, für die man ausgetauscht wurde. Je nach Bedarf, den die DDR gerade hatte. Manchmal war es auch Stahl oder andere Waren, an denen gerade Mangel herrschte. Es war bedrückend, in Haft zu sein. Ich habe jedoch auch Gefangene aus Bautzen kennengelernt. Dagegen war meine Haft eher leicht. Was sie erzählt haben, war wirklich schrecklich.“ Die Zuhörer konnten seine Betroffenheit spüren. Gleichzeitig strahlte Johannes Köstlin so viel Gelassenheit und Fröhlichkeit aus, dass man ihm glaubte, als er ins Publikum rief: „Ich bin angekommen und empfinde mich heute als echten Sauerländer! Mir geht es gut, ich durfte Frieden darüber finden, was damals passiert ist. Das Einzige, was ich mit Gott manchmal noch scherzhaft ausdiskutiere, ist die Frage: Konntest Du die Mauer nicht ein Jahr früher fallen lassen? Das wäre wirklich ein feiner Zug von Dir gewesen.“
Nach den Zeitzeugen trat der stellvertretende Superintendent Martin Pogorzelski ans Mikrofon. Er hielt die wohl beeindruckendste Ansprache des Nachmittages. Er sagte: „Jesus ist unser Halt, unser Fels. Auf ihn können wir vertrauen. Ob z.Z. des Mauerfalls oder heute in unserer schwierigen Situation. Gott lässt tatsächlich vieles zu. Es stellt sich uns daher immer wieder die Frage, wie ein liebender Gott wirklich handelt, ja handeln muss, damit wir aufwachen und erkennen, dass ER der Herr ist. Wir sind dankbar für den Mauerfall. Er war ein Wunder aus Gottes Hand. Aber: ER hat auch den Bau der Mauer zugelassen. Darüber sollten wir nachdenken, wenn wir mit offenen Augen das betrachten, was jetzt gerade passiert. Warum greift ER nicht sofort ein? Aus Liebe. ER möchte jeden einzelnen von uns retten. Dafür muss sich aber auch jeder einzelne persönlich für ihn entscheiden. Wann wenden wir uns Gott zu? Wenn es aufhört, bequem zu sein.“
Die Songs wurden von den Besuchern mitgesungen, es herrschte eine feierliche Stimmung auf dem Platz, der sich auch zufällig Vorbeikommende nicht entziehen konnten. Viele blieben stehen, es wurde sogar spontan Beifall geklatscht. Ein einzigartiger Moment kam, als Bandleader Thomas Tetzlaff zum gemeinsamen Gebet aufrief. Eine fast heilige Stille senkte sich über den Rathausplatz, dann brach die Sonne durch die Wolken und tauchte alles in ein strahlendes Licht. Wie auf Kommando setzten von allen Dächern Tauben gleichzeitig zum Flug an. Mindestens hundert von ihnen kreisten über Bühne und Zuschauern. Mehrmals. Einige flogen direkt zwischen den Anwesen-den hindurch, ohne sie jedoch zu berühren. Ebenfalls wie auf Kom-mando flogen die Tauben zurück auf die Hausdächer und waren verschwunden. Ein Zeichen Gottes? Davon waren zumindest viele
der Teilnehmenden zutiefst überzeugt. Es war für einen Augenblick so, als hätte ER mitten unter ihnen gestanden.
Die Dankesfeier war gelungen. In den letzten zwei Jahren angefochten von Kälte, eisigem Wind und Unwetter, war es diesmal so, als wollte Gott ein Versprechen für die kommende Zeit geben: „Ich bin da. Schaut, was ich bereits getan habe. Nichts ist zu klein für mich. Habt Mut und habt Hoffnung. Bleibt an meiner Hand, meine Kinder, dann seid ihr auch im stärksten Sturm sicher!“ Irmtraut Huneke, die sich in höchstem Maße für diese Feier einsetzt und sich von keinem noch so hohen Hindernis abschrecken lässt, moderierte die Veranstaltung gewohnt professionell und mit viel Herzblut.
Es bleibt zu hoffen, dass es auch im nächsten Jahr möglich sein wird, die Gedenkfeier zum 3. Oktober zu wiederholen. Sie ist mehr als nur ein Gedenken an das, was vor Jahrzehnten passiert ist. Sie ist ein Zeugnis für die Macht des Herrn jetzt und heute. Eine lebendige Hoffnung, dass ER alles mit uns gemeinsam meistert. Was auch immer auf uns zukommen mag.
Autorin Iris Kannenberg für UK (Unsere Kirche) Westfalen.
Für Irmtraut Huneke war es eine Premiere: Erstmals predigte die Vorsitzende der Evangelischen Allianz Lüdenscheid in der Freien Christlichen Gemeinde an der Eduardstraße. Sie stellte das Thema „Vergebung" in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen, eine „fast vergessene christliche Tugend".
Aber auch über die religiöse Bedeutung hinaus, die die Predigerin mit vielen Bibelzitaten unterstrich, könne die Fähigkeit und die Bereitschaft zu vergeben oder um Vergebung zu bitten, im Leben vieles leichter machen. „Wer nicht vergeben kann, hat es schwer in seinem Umfeld" meinte Irmtraut Huneke. Vergebung könnte sogar einen aktiven Beitrag zur Stressbewältigung leisten. Die Freie Christliche Gemeinde ist über die Evangelische Allianz mit vielen anderen landes- und freikirchlichen Gemeinden der Stadt vernetzt und lädt für ihre Sonntagsgottesdienste immer wieder Gastprediger ihre Gemeinderäume ein.
Pfarrer Rainer Gremmels hat sein Amt als Vorsitzender der Evangelischen Allianz Lüdenscheid niedergelegt. Seine Nachfolge hat Irmtraut Huneke (evangelische Christuskirchengemeinde) angetreten. Im Vorstand der Evangelischen Allianz Lüdenscheid stehen ihr ab sofort Thomas Tetzlaff (evangelische Kirchengemeinde Oberrahmede und Band 96) als 2. Vorsitzender, Volker Hagedorn (Freie evangelische Gemeinde Lüdenscheid) als Schriftführer und Uwe Reininghaus (evangelische Christuskirchengemeinde) als Kassenwart zur Seite. Im Anschluss an ihre Wahl in der vergangenen Woche wurden die neuen Vorstandsmitglieder von den Vertreterinnen und Vertretern der zur Evangelischen Allianz Lüdenscheid gehörenden Gruppen für ihre neuen ehrenamtlichen Aufgaben unter den Segen Gottes gestellt. Pfarrer Rainer Gremmels dankte man für seinen 2 1/2 –jährigen Einsatz für die Arbeit der Evangelischen Allianz Lüdenscheid.
Die Evangelische Allianz ist ein Bund von Christen aus der evangelischen Landeskirche, aus Freikirchen und Gemeinschaften (Blaues Kreuz, CVJM, Landeskirchliche Gemeinschaft, FCJG) . Unter ihrer Regie finden in Lüdenscheid alljährlich die Allianzgebetswochen zum Jahresbeginn – mit einem überkonfessionellen Abend zum Thema „Suchet der Stadt Bestes!“ im Bürgerforum des Rathauses - und der Gottesdienst am Himmelfahrtstag im Stadtpark statt. Zu den Aufgaben der Allianzvorsitzenden gehört zudem die Vorbereitung und Leitung der mehrmals im Jahr stattfindenden Sitzungen der Evangelischen Allianz Lüdenscheid.
Foto rechts: Irmtraut Huneke (2.v.r.) ist neue Vorsitzenden der Evangelischen Allianz Lüdenscheid. Im Vorstand stehen ihr Thomas Tetzlaff (2.v.l.) als stellvertretender Vorsitzender, Volker Hagedorn (ganz l.) als Schriftführer) und Uwe Reininghaus (ganz r.) als Kassenwart zur Seite.
Autorin: Ingrid Weiland, Lüdenscheider Nachrichten
Der Abschlussgottesdienst in der Christuskirche, an dem mehrere Gemeinden teilnahmen, stand unter der Überschrift: „Wo gehöre ich hin?. in das Haus des Herrn.“ Die Predigt hielt Andreas Klotz. Weitere Mitglieder der Evangelischen Allianz, sowie Wolfgang Kimpel mit Band und einem Projektchor, gestalteten den Festgottesdienst, mit.
Auf dem Foto von rechts nach links: Irmtraut Huneke, Holger Bungenberg, Andreas Klotz und Rainer Gremmels.
Beim überkonfessionellen Gebetsabend im Rathaus betrug
die Kollekte 750,- Euro. Die war für die Gute Stube, die ein „Wohnzimmer der Stadt“ ist bestimmt. Irmtraut Huneke und
Uwe Reininghaus von der Evangelischen Allianz überreichten einen symbolischen Scheck an Familie Gras.
Denn allabendlich wird das Stream – Programm in Lüdenscheid aufgezeichnet und vom Studio in der Kreuzkirche aus in den gesamten deutschsprachigen Raum ausgestrahlt.
Das Foto zeigt von rechts nach links: Thorsten Faust, Irmtraut Huneke und Christoph Klein von der Evangelische Allianz in Lüdenscheid.
Bei dem seit 2007 überkonfessionellen Gebetsabend im Rathaus Forum, wurde diesmal auch der Bürgermeister, der von Anfang an dabei war, verabschiedet. Das Thema lautete: „Suchet der Stadt Bestes“. Dazu gab es, außer dem Bürgermeister, mehrere Gesprächs- und Gebetspartner und einen sehr großen Zeitungsbericht.
Auf dem Foto bedanken sich von links nach rechts: Arnd Lüling, Irmtraut Huneke und Monika Deitenbeck-Goseberg bei dem Lüdenscheider Bürgermeister Dieter Dzewas.
Auf ein großes Interesse stieß der Vortragsabend mit dem Unternehmer, Verleger, Investor, Autor und Gründer von Bibel TV Norman Rentrop, zu dem das Gesprächsforum „Leben + Glauben“, die Evangelische Allianz Lüdenscheid, die katholische Pfarrei St.Medardus und die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung am Mittwoch in die Markuskirche eingeladen hatten. Den über 100 Gästen, die die Organisatorin des Abends, Irmtraut Huneke, willkommen hieß, stellte sich der Referent zunächst einmal in einem Gespräch mit ihr vor. Unter der Überschrift „Von der Hotelzimmerbibel zu Bibel TV“ schilderte er, wie er selbst zum christlichen Glauben fand und wie er seinen Wunsch realisierte, andere Menschen durch das Fernsehen mit dem Evangelium zu erreichen.
Norman Rentrops Familie stammt aus der Ortschaft Rentrop an der Höhenstraße zwischen Lüdenscheid und Werdohl , ist aber inzwischen schon lange im Rheinland zu Hause. Er selbst wohnt mit seiner Ehefrau und drei Kindern in Bad Godesberg. Dort hat er aus kleinen Anfängen eine große Verlagsgruppe aufgebaut. Beruflich feierte er schon früh Erfolge. Doch um seinen 40. Geburtstag herum wurde dem inzwischen 60-jährigen bewusst, „dass einem innerer Friede und Erfüllung nicht durch wirtschaftlichen Erfolg, sondern allein durch eine persönliche Beziehung zu Gott zuteil werden können.“ Ausschlaggebend für die Überwindung seiner Krise und für sein Leben und Schaffen wurden eine Bibel in einem Hotelzimmer, die ihn zum regelmäßigen Bibellesen anregte, die klare Evangeliums-verkündigung von Billy Graham bei ProChrist 1993 in Essen und das Buch „Lebensmitte als geistliche Aufgabe“ von Anselm Grün . Die Beschäftigung mit der biblischen Geschichte von Maria und Marta und mit dem Mystiker Johannes Tauler ließ in ihm die Erkenntnis reifen, „dass man Gott die Führung seines Lebens überlassen und etwas aus den Gaben machen sollte, die man von ihm bekommen hat.“
Der Wunsch „mehr christliche Inhalte ins deutsche Fernsehen zu bringen“, ließ ihn zum Gründer von Bibel TV werden. Für die Anschubfinanzierung stellte er eine beträchtliche Summe aus einer Stiftung zur Verfügung. Da er Mitstreiter insbesondere in dem renommierten TV-Macher Henning Röhl – und zahlreiche Förderer fand, konnte Bibel TV vor 15 Jahren in Hamburg als Stiftung an den Start gehen. Diese wird durch einen Kreis von 16 Gesellschaften getragen, und zwar durch christliche Werke, die über konfessionelle Grenzen hinweg als ökumenische Gemeinschaft die Botschaft der Bibel verbreiten möchten. Viele Menschen tragen durch ehrenamtliche Arbeit und durch Spenden dazu bei, dass der christliche Familiensender, der mit einem relativ geringen Budget auskommen muss, seine Sendungen ausstrahlen kann. Im Anschluss an seinen eindrucksvollen Vortrag musste Norman Rentrop noch manche Frage beantworten, und am Ausgang wurde eine Kollekte für Bibel TV zusammengetragen.
Foto: Norman Rentrop zusammen mit Irmtraut Huneke
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